Mein erster New York Besuch (Teil I)

New York, das war schon immer mein großer Traum. Vor allem, wenn im Radio Lieder wie Frank Sinatras  »New York New York« oder »Ich war noch niemals in New York« von Udo Jürgens liefen und ich dabei lautstark mitgesungen habe.

Im Juni dieses Jahres war es dann endlich soweit und mein lang gehegter Wunsch sollte in Erfüllung gehen. Da wir im Jahr zuvor geheiratet hatten, wollten wir in diesem Jahr unsere Hochzeitsreise in die USA unternehmen. Und bei einer dreiwöchigen USA-Reise musste es selbstverständlich auch für einige Tage nach New York gehen.

Erster Tag: Abreise nach New York City

Nach Monaten der Vorfreude und des Wartens, stand endlich der große Tag vor der Türe. Obwohl wir nicht weit vom Flughafen wohnen und unser Flug erst um halb zehn startete, bestellten wir uns noch am Vorabend ein Taxi über MyTaxi auf 6:00 Uhr. Bei Reisen in die USA sollte man nämlich wegen der strengen Sicherheitskontrollen mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Ganz wichtig: Für die Einreise benötigt man nicht nur einen biometrischen Reisepass sondern muss mindestens 72 Stunden vor dem Abflug den sogenannten ESTA-Check durchführen oder im Besitz eines gültigen Visums sein.

Lesetipp: Mehr zu den Einreisebestimmungen für die USA und wann eine visafreie Einreise mit ESTA möglich ist, haben wir im folgenden Artikel aufgeschrieben:

Visa Waiver und ESTA oder Visum: Einreise in die USA für Touristen und Geschäftsreisende.

In der Nacht vor der Abreise konnte ich wegen meiner unendlichen Vorfreude kaum schlafen. Als dann der Wecker um 4:30 Uhr endlich (jaaaa endlich!) klingelte, war mein erster Gedanke: »Juhu, es geht los! New York wir kommen!«

Der Flug selbst dauerte etwa 9 Stunden. Aber dank des Unterhaltungsprogramms an Bord verging die Zeit wie im Nu.

USA! Ankunft in New York – Der Traum wird real

Als wir um 12:35 Uhr Ortszeit am Flughafen Newark landeten, mussten wir auch hier erst noch durch diverse Kontrollen, bis wir endlich unser Gepäck abholen konnten. Im Taxi, das uns zu unserem Appartement fuhr, machte ich dann die erste Erfahrung mit dem American Way of Life, denn dort war es bei gefühlten -20 Grad Celsius a….kalt . Ich dachte nur: »Der Fahrer spinnt doch! Sitzt da vorne und hat sowieso schon eine Erkältung, aber Hauptsache die Klimaanlage läuft auf voller Pulle!« *Kopfschüttel* Zu diesem Zeitpunkt wusste ich allerdings noch nicht, dass es für Amerikaner normal ist, die Klimaanlage immer voll aufzudrehen. 

Als nach einigen Minuten Fahrt die imposante New Yorker Skyline auftauchte, liefen mir erst mal ein paar Freudentränen übers Gesicht. Ein unbeschreiblich toller Moment – trotz der Kälte.

Etwa dreißig Minuten später kamen wir dann endlich in unserem Appartement in Jersey City an und ich konnte es kaum erwarten die Gegend zu erkunden. Aber was war mit meinem Mann und meiner Tochter? Die wollten sich erstmal ausruhen! Ok, mein Mann war schon ein paar mal in den USA, aber Hallo?! Ich selbst war viel zu aufgeregt und voller Adrenalin, um mich jetzt hinlegen zu können. Aber selbst ist die Frau und so bin ich erstmal alleine auf Erkundungstour rund um unser Appartement gegangen.

Unser Appartement: Dharma Home Suites – 70 Greene Street

Das Appartement der Dharma Home Suites – 70 Greene Street befindet sich zwar nicht direkt in New York (Manhattan), sondern auf der anderen Seite des Hudson Rivers in Jersey City. Aber wie sich herausstellte war es eine super Entscheidung, genau dieses Appartement zu buchen. New York ist ja bekanntlich »die Stadt die niemals schläft« und wir empfanden es an den Abenden immer als sehr angenehm aus dem hektischen Trubel des Big Apple herauszukommen. Hinzu kommt, dass wir so jeden Abend und Morgen einen wirklich atemberaubenden Blick auf Manhattan genießen konnten:

 

Mein Lieblingsbild der NewYorker Skyline

Mein Lieblingsbild der New Yorker Skyline vom Ufer in Jersey City gesehen

Der Anbieter Dharma Home Suites hat drei verschiedene Appartement-Größen im Angebot. Wir entschieden uns für das Studio Suite Appartement (ca. 45m²), das mit einem Doppelbett, einem Schlafsofa, einer Küche, Badezimmer mit Badewanne, Waschmaschine, Trockner und kostenlosem W-LAN  ausgestattet ist.

Knappe fünf Gehminuten vom Appartement entfernt liegt die Haltestelle »Exchange Place« des PATH-Trains. Mit diesem Zug, der wie unsere S-Bahnen die Metropole mit dem Umland verbindet, kommt man nur eine Station später direkt am neuen World Trade Center, inmitten Manhattans Financial District an.

Einziger kleiner „Nachteil“: man muss für den PATH-Train noch eine extra Fahrkarte lösen, da die Metro Card für die New Yorker Subway im Path nicht akzeptiert wird. Aber der schon erwähnte tolle Blick auf Manhattan ist diese kleine Mehrausgabe allemal wert. Da wir fünf Tage in New York blieben, entschieden wir uns, eine Zehnerkarte für den Path-Train zu kaufen. Für unsere Tochter brauchten wir – wie auch bei der New Yorker Subway – keine eigene Fahrkarte kaufen, da sie damals noch keine 44 Inches (= 1,11 Meter) groß war.

Das erste mal in Manhattan

Als meine zwei Schlafmützen etwas Kraft getankt hatten und aufgestanden waren, fuhren wir mit dem Path endlich rüber nach Manhattan. Und der Moment, wenn man von der unterirdischen Station ans Tageslicht kommt, lässt einem aus dem Staunen fast nicht mehr rauskommen. Einfach nur WOW! Diese Dimensionen! Alles so groß und hoch! Waaaaaaahnsinn!

Wir sind dann noch gute zwei Stunden durch die Gegend gestreift, aber dann packte auch mich langsam die Müdigkeit. Und so ging es erst mal zurück nach Jersey City.

Zweiter Tag: Der Jetlag macht sich bemerkbar

Nach – oder besser gesagt noch in der ersten Nacht – merkte ich das erste Mal, was eine sechsstündige Zeitverschiebung bedeutet. Die Uhr zeigte 3:45 Uhr und wir waren alle hellwach. Da wir aber um diese Zeit schlecht das Haus verlassen konnten, versuchten wir die Zeit mit etwas amerikanischem Fernsehprogramm zu überbrücken.

Am Morgen zogen wir dann los, um uns ein paar Blocks weiter in einem Supermarkt für die nächsten Tage ein paar kleine Snacks zu besorgen. Leider hatte der Markt um diese Zeit noch geschlossen, aber es war ja auch erst 7:15 Uhr. Zu unserem Glück war direkt neben dem Supermarkt eine Dunkin‘ Donuts Filiale und so gab es mein erstes amerikanisches Frühstück in Form von Donuts und Kaffee. Ja ok, Donuts sind nicht unbedingt das gesündeste Frühstück das man wählen kann, aber es ist ja auch nicht selbstverständlich auf einem Supermarktparkplatz zu frühstücken.

Nachdem wir unseren Einkauf ins Appartement gebracht hatten, fuhren wir mit dem Path-Train wieder nach Manhattan, um uns den New York Pass am Pier 17 abzuholen. Bei unserer Reiseplanung hatten wir uns die vielen verschiedenen Attraktionen, die im New York Pass enthalten sind, angeschaut und daraus ein zweitägiges Programm zusammengestellt.

Wir hätten uns die Pässe auch nach Hause schicken lassen können, als typische Schwaben wollten wir aber das Porto sparen. Im Nachhinein muss ich darüber ein wenig schmunzeln, da es bei so einer Reise auf diese paar Cents wirklich nicht ankommt.

Lesetipp: Ob sich der New York Pass lohnt, haben wir in diesem Artikel beschrieben:

Lohnt sich der New York Pass?

New York Pass

Da wir mit unserem New York Pass Programm aber erst am nächsten Tag starten wollten, sind wir noch durch Chinatown und Little Italy spazieren gegangen.

China Town – eine eigene Welt mitten in Manhattan

Chinatown sollte bei jedem New York Besuch auf dem Programm stehen. In diesem Teil Manhattans fühlt es sich ein bisschen so an, als wäre man innerhalb weniger Minuten von den USA nach Asien gereist. Überall chinesische Schriftzeichen, bunte Lampions und Drachenfiguren. Und natürlich auch unzählige Souvenirläden vor denen Asiaten stehen, die einem etwas verkaufen wollen. Manchmal schon fast zu aufdringlich. Aber hier kann man wie auf einem Basar auch gut handeln.

Da es Sonntag war, schien irgendein Straßenfest stattzufinden. Überall waren Spielstationen und Bühnen aufgebaut, welche die China-Impression noch mehr verstärkte. Etwas skurril war eine Bühne, auf der eine junge Sängerin stand, die sich selbst noch damit ankündigte, dass sie jetzt ihre Karriere starten möchte. Songs könne man schon auf einer Internet-Plattform kaufen. Nachdem die junge Dame dann loslegte, hörte es sich eher an als sei man in einer typisch asiatischen Karaoke-Bar, wenn zu später Stunde und nach einigen Drinks sich auch die schüchternsten ans Mikrofon trauen. Ich vermute mal, all zu viele Downloads wird sie wohl nicht verbuchen können. Für uns eher ein Grund weiterzugehen.

Little Italy

So schnell wie man von Manhattan aus in China landen kann, so schnell kommt man auch nach Europa. Überquert man nämlich die Canal Street in Richtung Nord-Osten, steht man in Little Italy. Hier findet man vor allem Restaurants und weitere Souvenirläden. War schön anzusehen, allerdings für uns Europäer nichts Neues und ich würde sagen, dass Little Italy nicht wirklich authentisch wirkt. Aber ich denke, dass ist Ansichtssache und empfindet jeder bestimmt anders.

Ganz nett war aber, dass auch hier ein Straßenfest stattfand und es an einem kleinen Stand selbstgemachte Limonade gab. Das wiederum wirkte authentisch – zumindest authentisch amerikanisch. Ganz so wie man es aus US-Filmen kennt, wenn Kinder am Straßenrand Limonade verkaufen, um ihr Taschengeld aufzubessern.

Nach der sehr leckeren Limonade stiegen wir in die nächste Subway Station und machten uns auf in Richtung Midtown Manhattan. Unser nächstes Ziel sollte der legendäre Spielzeugladen FAO Schwarz sein, der sich direkt neben dem berühmten Glaskubus des New Yorker Apple Stores befindet. Ein Traum für die kleinen, aber fast noch mehr für die großen Besucher. Denn es war ein so fantastisches Gefühl in dem Laden zu stehen, den man aus Filmen wie »BIG« mit Tom Hanks oder »Die Schlümpfe in New York« kannte. Und natürlich mussten wir genau wie Tom Hanks das riesige Piano ausprobieren.

Anschließend ging es zum M&Ms Store am Times Square. Sensationell, wie viele verschiedene Geschmacksrichtungen man hier findet. Wir haben uns eine Tüte mit verschiedenen außergewöhnlichen Sorten (Pretzel, Mint, Coffee, Peanut Butter, Coconut) zusammengestellt, um diese zu probieren. Am besten hat mir die Sorte „Pretzel“ geschmeckt. Süß und salzig zugleich – yam yam yam delicious!

Der Time Square: so viele Lichter!

Auch wenn es langsam dunkel wird, am Times Square ist es taghell. Links, rechts, oben und unten, einfach überall blinkten Leuchtreklamen. Auf der berühmten roten Treppe suchten wir uns einen Platz, damit wir das Schauspiel auf uns wirken lassen konnten.

Da uns aber der Jetlag in der Nacht zuvor nicht sehr lange schlafen ließ, waren wir an diesem Abend recht früh müde und machten uns wieder auf in Richtung Jersey City zu unserem Appartement.

Dritter Tag: Sightseeing mit dem New York Pass

Der Jetlag ließ langsam nach und wir konnten schon wieder etwas länger schlafen. Nach dem Frühstück starteten wir dann unser geplantes New York Pass Programm. Leider war das Wetter heute nicht ganz so schön wie am Tag zuvor, aber egal – Regenjacke an und los.

Am Pier 84 bekamen wir mit dem New York Pass einen Fahrschein für das Water Taxi und ein Zugangs-Ticket mit aufgedruckter Zeit, zu der wir beim 9/11-Memorial sein sollten.

Mit dem Water Taxi sind wir dann vom Pier 84 bis zur Haltestelle Battery Park gefahren und von dort aus in wenigen Minuten zu Fuß zum 9/11 Memorial und der Baustelle des neuen World Trade Center One gelaufen.

Nach dem Mittagessen in einem Burgerladen, waren wir dann pünktlich um 12:30 Uhr am Eingang des 9/11 Memorials. Nach einer Sicherheitskontrolle wie am Flughafen, gelangte man dann zu der Stelle, an der bis zum 11. September 2001 die beiden Türme des World Trade Center standen. Als ich die Wasser-Becken an denen die eingestürzten Zwillingstürme standen und ich die vielen Namen auf den Gedenktafeln las, lief es mir eiskalt den Rücken runter und ich spürte eine tiefe Traurigkeit.

Nach diesem Gänsehaut-Moment, sind sind wir zurück zum Battery Park gelaufen, um wieder mit dem Water Taxi zu fahren. Dieses mal vorbei an der Freiheitsstatue und der Brooklyn Bridge. Leider konnte man zu der Zeit nicht direkt zur Statue nach Liberty Island, da die Insel immer noch beschädigt war durch den Hurricane Sandy, der im Oktober letzten Jahres in und um New York wütete.

Am Pier 84 verließen wir das Water Taxi und besichtigten den Flugzeugträger USS Intrepid, bevor wir dann mit dem Big Bus zum Times Square fuhren.

Madame Tussauds – hier sind wir ganz vielen Stars begegnet

Am Times Square entschieden wir uns spontan noch bei Madam Tussauds vorbeizuschauen, da der Eintritt im New York Pass enthalten war.

Wer zuvor noch nie bei Madame Tussauds war: absolut empfehlenswert. Macht Spaß und die Wachsfiguren sind teilweise so gut gemacht, dass man zweimal hinschauen muss, ob die Figur nicht doch real ist. Witzig war der Moment, als unsere Tochter die erste Wachsfigur (Bruce Willis) erblickte. Sie starrte ihn mit großen Augen verwundert an. In ihrem Gesichtsausdruck konnte man genau lesen, dass ihr diese Begegnung nicht ganz geheuer war. Nicht der Schauspieler war das Problem, sondern es irritierte das diese Figur so echt aussah, sich aber in keinster Weise bewegte. Mit jeder weiteren Wachsfigur wurde es dann besser und auch sie hatte großen Spaß.

Das waren die ersten drei Tage meiner ersten New York Reise. Hier geht es zum zweiten Teil: Mein erster New York Besuch (Teil II)