Fast täglich ist es im Fernsehen zu sehen, wenn die Korrespondenten der einzelnen TV-Sender aus der amerikanischen Hauptstadt Washington berichten. Die Rede ist vom Weißen Haus in Washington D.C., dem Amtssitz und der offiziellen Residenz des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika (oder wie unsere Tochter seit unserem USA-Urlaub zu sagen pflegte: „Obamas Haus“).
Baubeginn des Weißen Haues war im Jahr 1792, noch unter George Washington, dem ersten Präsidenten der Vereingten Staaten. Fertig gestellt und bezogen wurde das Gebäude jedoch erst 10 Jahre später im Jahr 1800, in der Amtszeit des zweiten Präsidenten, John Adams. Seit dem haben alle Präsidenten der USA hier gelebt, wenn auch der ein oder andere für kurze Zeit ausziehen musste. 1814 war beispielsweise ein von den Briten gelegter Brand, der das Innere des Hauses vollständig zerstörte, Grund für den temporären Auszug des vierten Präsidenten James Madison. Erst 1819 wurde der Wiederaufbau im klassizistischen Stil angegangen. Im Jahr 1948, zu Zeiten des 33. Präsidenten Harry S. Truman, stellte man fest, dass die Konstruktion des Weißen Hauses instabil geworden war. Ein Jahr später begann daher die sogenannte Truman Reconstruction, die bis 1952 andauerte. Im Rahmen der Truman Reconstruction wurde das Gebäude großflächig erneuert, d.h. sowohl die Innenstruktur wurde entfernt und komplett erneuert, als auch einige Änderungen am Grundriss durchgeführt und die gesamte Architektur verstärkt. Dies umfasste auch die vollständige Entkernung des Gebäudes, wobei die innere Struktur weitgehend rekonstruiert wurde.
Kann man das Weiße Haus besichtigen?
Die Antwort lautet Ja und Nein. Ja heißt, man kann es zumindest von außen anschauen, von der E Street NW, einer Verlängerung der Pennsylvania Ave. Dabei ist man jedoch noch ca. 230 Meter vom Weißen Haus entfernt.
Eine Tour durch das Weiße Haus zu bekommen, ist mittlerweile kaum möglich. Dies liegt zum einen an Sicherheitsbedenken, zum anderen an den allgemeinen, staatlichen Budgetkürzungen. Auf der offiziellen Website des Weißen Hauses wird zwar auf Tours und Events auch erwähnt, dass man sich als nicht-amerikanischer Staatsbürger an die Botschaft seines Landes wenden soll. Aber auch hierüber man erhält zur Zeit keinen Zugang. So heißt es auf den Seiten der Deutschen Botschaft in Washington:
Wichtige Information – Besichtigung Weißes Haus
Da das Weiße Haus die bisherige Anmeldepraxis für ausländische Staatsangehörige auf ein elektronisches Buchungsverfahren umstellt, sind Besuche und Anmeldungen laut Aussage des „Office of the Chief of Protocol“ bis auf weiteres leider nicht möglich.Die zuständigen Stellen gehen davon aus, dass diese Umstellung mehrere Monate in Anspruch nehmen wird. Wann die Einführung dieses neuen Buchungsverfahrens abgeschlossen sein wird, lässt sich zur Zeit nicht abschätzen. Besuche, bzw. Anmeldungen sind daher zur Zeit leider nicht möglich.
An Stelle des Weißen Hauses kann man auch das 2013 frisch renovierte White House Visitor Center an der südöstlichen Ecke von 15th Street und E Street besuchen. Das White House Visitor Center ist täglich von 07.30 bis 16.00 Uhr geöffnet und frei zugänglich.